1901–1925

Pier Giorgio Frassati wurde am 6. April 1901 in Turin geboren, in eine wohlhabende, aber religiös eher distanzierte Familie. Schon früh entdeckte er den Glauben als Quelle von Freiheit und Freude. Er ging täglich zur Messe, verehrte die Gottesmutter und suchte die Nähe zur Eucharistie.
Seine tiefe Frömmigkeit verband er mit einer außergewöhnlichen Nächstenliebe: Er kümmerte sich um Arme, Kranke und Bedürftige, trat der Vinzenzkonferenz bei und gab großzügig von seinem Wohlstand ab. Für ihn war in jedem Hilfsbedürftigen Christus selbst gegenwärtig.
Frassati studierte Bergbauingenieurwesen, um den Arbeitern in den Minen beizustehen, und engagierte sich politisch gegen Faschismus und Kommunismus, für eine christlich geprägte Gesellschaft. Auch in Deutschland half er Armen mit Pfarrer Carl Sonnenschein und trat dem Dominikanerorden als Laie bei.
Neben seinem Einsatz für die Armen liebte er die Berge. Dort fand er Freude, Gemeinschaft und Gelegenheit, Freunde spielerisch zum Glauben einzuladen. Mit seiner Gruppe „Tipi Loschi“ („die Zwielichtigen“) verband er Humor, Freundschaft und Glaubenszeugnis. Sein Lebensmotto „Verso l’Alto – hinauf, gen Himmel“ spiegelte seinen inneren Weg wider.
1925 erkrankte er an Kinderlähmung, die er sich bei der Hilfe für Bedürftige zugezogen hatte. Selbst im Sterben dachte er an andere und verstarb mit nur 24 Jahren. Bei seiner Beerdigung in Turin wurde seine geheime Liebe zu den Armen offenbar, als Tausende Trauernde erschienen.
Papst Johannes Paul II., der sich von ihm selbst in seiner Jugend inspirieren ließ, sprach ihn 1990 selig und nannte ihn den „Mann der acht Seligpreisungen“. Heute gilt Pier Giorgio Frassati als Patron der Jugend, Studierenden und Laien.
Sein ganzes Leben war Ausdruck der Anbetung: vor dem Allerheiligsten, in der Schönheit der Schöpfung und in der hingebungsvollen Liebe zu den Armen. Er macht sichtbar, dass echter Glaube nicht einengt, sondern befreit – und zum größten Abenteuer des Lebens wird.